Vita von Siegfried Straßner

Aus meinem Leben

„Ich kenne meine Pappenheimer!“ Wer kennt es nicht, dieses berüchtigte Zitat aus Schillers Drama „Wallensteins Tod“. Aber gibt es Pappenheim und die Pappenheimer wirklich? Ich denke schon, denn eines schönen Tages wurde ich in einem gleichnamigen beschaulichen Städtchen im schönen Altmühltal geboren. Und immerhin lernte ich dort Laufen, Lesen und Rechnen (erfolgreich), Schönschrift (weniger erfolgreich), Pilze sammeln (sehr erfolgreich) und in der Volksschule das Fälschen der mütterlichen Unterschrift (absolut erfolglos). Außerdem durfte ich die braven Bürger zu den täglichen Frühmessen aus den Betten läuten sowie den lateinischen Singsang des katholischen Pfarrers mit zartem Glöckchenklang begleiten.

Aufgewachsen also im südwestlichen Zipfel von Mittelfranken musste ich schon bald erfahren, welch einen Kulturschock ein neuer Wohnort in einem Kind auszulösen vermag – selbst wenn dieser in nur zehn Kilometer Entfernung lag. Der vorgefundene Dialekt im eigenartig als Fiegenstall benannten Dorf war mir so unverständlich wie so manche regionale Redewendung später in anderen Teilen Frankens und der Welt.

Zunächst aber ging es für mich weiter nach Weißenburg in Bayern. „De Schlaubercher mo fei aafs Gymnasium,“ hatte es geheißen, und so hatte ich in der Folge lange und harte Jahre bis zum Abitur zu durchleiden. Die sozialen Label „Arbeiterkind“ und „mutmaßlich schwul“ galten in einem bayerischen Gymnasium der 1970er Jahre nicht wirklich als Premiumpräferenz. Befähigten immerhin zu schrägen Artikeln in der Schülerzeitung.

Irgendwie habe ich es überlebt, auch durch befreiende Flucht nach Norddeutschland, einem zum Leben ertüchtigendem Zivildienst mit behinderten Menschen und schließlich – aus purer Verzweiflung über den weiteren Weg – dem Magisterstudium in Erlangen.

Zum Start ins wilde Berufsleben qualifizierte mich die exotische Fächerkombination aus Iberoromanischer Philologie, Pädagogik und Theaterwissenschaften auch sofort und bestens zum gelehrten Taxifahrer. Später zum ehrenamtlichen Berater und Zeitschriftenredakteur in einem queeren Projekt. Zum Mitinhaber eines Kondomfachgeschäfts. Und heute zum nebenberuflichen Archivar im Queeren Zentrum Fliederlich. Oder zuletzt zum Dozenten an der Akademie Faber-Castell (Studiengang „Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus“). 
Irgendwann um die Jahrtausendwende – gereift aus weiteren früheren Praxiserfahrungen als Spinnereimitarbeiter, Interviewer, Schulbusfahrer und sowie nach Jahren als Geschäftsführer des Städtepartnerschaftsvereins Nürnberg / San Carlos (Nicaragua) – bin ich schließlich hauptberuflich in der Literaturvermittlung gelandet. 

Dann dieses: Durch die langjährige Leitung des Fachbereichs Literatur im Nürnberger Kulturzentrum KUNO konnte es nicht ausbleiben, dass auch meine eigenen Schreibambitionen wieder fröhlich zum Leben erwachten. Seither ist von mir in den Genres Kurzgeschichte, Kurzkrimi, Drama, Lyrik und Kritik so einiges Seltsame entstanden, und eigenartigerweise wurde ich dafür mit so mancher Anerkennung und Auszeichnung bedacht.

Einige meiner Texte haben es in Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften geschafft, der eigene Band oder gar Roman warten in der digitalen Schublade auf Überarbeitung und Realisierung. Ach ja: Auch der fabelhafte Literaturagent auf dem weißen Einhorn kam noch nicht bei mir vorbeigeritten.

Übersicht meiner bisherigen literarischen Anerkennungen

  • 1. Preis beim „Kammweg-Literaturförderpreis 2017“ für Lyrik des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen.

  • 1. Preisträger beim Literaturwettbewerb „Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt 2019“, Burgenland, Österreich.

  • Shortlist-Kandidat „Wortrandale 2020“, Berlin.

  • Finalteilnehmer am Autorentreffen „Irseer Pegasus 2021“, Kloster Irsee.

  • Finalteilnehmer beim „Schaeff-Scheefen-Preis 2021“ des Autorenverbands Franken. 

  • Gewinnerstück beim Theaterstückewettbewerb „kriminell und komisch“, adspecta Theaterverlag 2021

  • Extrapreis der sechs Besten beim „Grassauer Deichelbohrer 2022“, Grassau. 

  • 2. Preis beim „Literaturwettbewerb Kammweg 2022“ für Kurzgeschichten des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen. 

  • Finalteilnehmer am Autorentreffen „Irseer Pegasus 2023“, Kloster Irsee. 

  • Einladung zum "3. Litfest Homochrom 2023", Köln

Kurzvita von Siegfried Straßner

Autorenvita

Geboren 1959 in Pappenheim, lebt in Nürnberg. Magister der Iberoromanischen Philologie. Kurzgeschichten, Kurzkrimis, Dramen, Lyrik, Literaturkritiken, veröffentlicht in Anthologien, Zeitung, Zeitschriften. 1. Preis beim „Kammweg-Literaturförderpreis 2017“ für Lyrik des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen. 1. Preisträger beim Literaturwettbewerb „Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt 2019“, Burgenland, Österreich. Shortlist-Kandidat „Wortrandale 2020“, Berlin. Finalteilnehmer am Autorentreffen „Irseer Pegasus 2021“, Kloster Irsee. Finalteilnehmer beim „Schaeff-Scheefen-Preis 2021“ des Autorenverbands Franken. Gewinnerstück beim Theaterstückewettbewerb „kriminell und komisch“, adspecta Theaterverlag 2021. Extrapreis der sechs Besten beim „Grassauer Deichelbohrer 2022“, Grassau. 2. Preis beim „Literaturwettbewerb Kammweg 2022“ des Kulturraumes Erzgebirge-Mittelsachsen. Finalteilnehmer am Autorentreffen „Irseer Pegasus 2023“, Kloster Irsee. Beruflich tätig in der Literaturvermittlung (Fachbereichsleiter Literatur im Literaturzentrum Nord, KUNO e. V.). Dozent an der Akademie Faber-Castell im Studiengang „Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus“. Mitglied im VS, Regionalgruppe Mittelfranken.